Beschäftigte der Ledder Werkstätten überbrachten persönlich die Bausätze für Nistkästen in die Grundschule. Die Schüler wollen, ebenso wie einige Kindergartenkinder, die Vogelhäuschen und Nisthilfen für Schlupfwespen zusammenbauen und hoffen dann auf neue gefiederte Nachbarn, die den ungeliebten Eichenprozessionsspinner vertilgen. Foto: Marion Fenner
Kinder bauen Vogelhäuschen und Nisthilfen
Gemeinsam gegen „Spinner“
Dem Eichenprozessionsspinner sagen Grundschüler und Kindergartenkinder jetzt den Kampf an. Dabei setzen sie auf natürliche Feinde, wie Singvögel und Schlufpwespen. Dafür bauen sie jetzt Vogelhäuser mit einem Bausatz der Ledder Werkstätten und Nisthilfen. Die Idee zu der Aktion stammt von der FDP und wird unter anderm von der Familienstiftung unterstützt.
„An der Grundschule wird es künftig keine Spinner mehr geben“, wagt die Leiterin, Dr. Ulrike Itze-Helsper , mit einem Augenzwinkern eine Prognose. Grund für diese Zuversicht ist, dass jetzt in den Bäumen rund um die Schule Nistkästen für Vögel angebracht werden, auf deren Speiseplan der Eichenprozessionsspinner stehen soll. „Die Raupe ist wirklich eine große Plage bei uns“, berichtet die Schulleiterin. „Wir wollen alles versuchen, um diese Tiere zu reduzieren.“ Die FDP war Initiator der Idee – die in den Niederlanden schon erfolgreich umgesetzt wird. Die Familienstiftung und die VR Bank des Kreises Steinfurt unterstützen das Projekt.
Nur schrauben und nageln
„Beschäftigte der Ledder Werkstätten haben diese kindgerechten Bausätze entworfen“, berichtet Dr. Heinz Hörster, Vorsitzender der Familienstiftung. Sie könnten von den Schülern und Kindergartenkindern einfach zusammengebaut werden. Das sei wirklich nicht schwierig, versicherte einer der Beschäftigen der Werkstätten, der mit einigen Kollegen die Bausätze persönlich überbracht hatte. „Ein wenig schrauben und nageln“, dann sei das neue Zuhause für die gefiederten Raupenliebhaber fertig.
„Das Besondere an diesen Nistkästen ist, dass sie keine Sitzstange vor dem Einflugloch haben“, erläutert Andre Gravemeier von der FDP. Meisen, Kleiber und Rotkehlchen bevorzugten ein solches Zuhause. Diese Vögel seien es auch, für die die Raupen ein kulinarischer Leckerbissen sein soll.
Insgesamt 140 dieser Nistkästen werden von den Ledder Werkstätten geliefert. Dazu kommen noch 70 Behausungen für Schlupfwespen, die ebenfalls von den Mädchen und Jungen noch endgültig fertiggestellt werden müssen. „Die Schlupfwespen sollen die Larven des Eichenprozessionsspinners vertilgen“, hofft Gravemeier.
Nun sind erst die handwerklichen Fähigkeiten der Kinder gefordert. „Sie werden Spaß an der Arbeit haben“, ist Itze-Helsper überzeugt. Paul und Nina haben schon einmal Vogelhäuschen gebaut und freuen sich, für weitere Tiere ein hübsches Domizil zu schaffen
Gute Zusammearbeit
Der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Henri Eggert, ist begeistert von dem Projekt. „Es ist wirklich schön, dass wir auf diese Weise etwas gemeinsam machen.“ Die Zusammenarbeit mit den Ledder Werkstätten sei sehr gut gewesen, betont Eggert. Wenn die Häuser fertiggestellt sind, hängen Mitarbeiter des Bauhofes sie auf und kümmern sich auch um die jährliche Grundreinigung. Eggert hofft gemeinsam mit den Kindern, dass möglichst viele Vögel mit großem Appetit auf die Raupen dort einziehen und ihren Nachwuchs aufziehen. Die Aktion sei nicht nur ein Programm gegen die Raupen des Eichenprozessionsspinners, sondern vor allem auch etwas für die Unterstützung heimischer Singvögel und nützlicher Insekten.
Quelle: Westfälische Nachrichten