Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben wie die Mitgliedschaft im Sportverein oder der Unterricht in der Musikschule und die Finanzierung von Klassenfahrten, Ausflügen, Mittagessen in der OGS und Lernförderung erfolgen über die „Münsterlandkarte“. Foto: Privat
Einkommensschwachen Familien
BuT-Leistungen kommen an
Ob Mittagessen in der OGS, Klassenfahrten oder Nachhilfe, Fußball im Sportverein oder Klarinette in der Musikschule, das Leben mit Kindern ist teuer. Das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) stellt sicher, dass auch der Nachwuchs einkommensschwacher Familien am kulturellen und sozialen Leben teilnehmen kann.
Im Jahr 2018 standen 165 Ladberger Kindern und Jugendlichen Leistungen aus dem BuT zu, weiß Sigrid Bücker-Dowidat .
Stolz ist die Leiterin des Amts für soziale Angelegenheiten darauf, dass das Geld bei den Ladberger Kindern und Jugendlichen auch wirklich ankommt. Dank der guten Vernetzung aller beteiligten Personen, Behörden und Einrichtungen und der unbürokratischen Handhabung würden die Mittel häufiger abgerufen als früher, hat Bücker-Dowidat beobachtet. Die Quote der Inanspruchnahme in Ladbergen habe sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt, betont Bücker-Dowidat. Lag die Gemeinde 2016 kreisweit noch auf Platz 19, war sie ein Jahr später auf Platz 3 und im Jahr 2018 auf den ersten Platz vorgerückt.
In jenem Jahr wurden in Ladbergen knapp 66 000 Euro an Leistungen nach dem Bildungs- und Teilhabegesetz gezahlt. Mehr als zwei Drittel davon kamen den Kindern durch die Lernförderung (knapp 24 000 Euro) und das Mittagessen (knapp 22 000 Euro) der Kinder zugute. Mit mehr als 10 000 Euro schlugen die Schulbedarfspakete, mit mehr als 6000 Euro die Klassenfahrten zu Buche.
Mitarbeiter des Amts und des Jobcenters des Kreises Steinfurt, Barbara Farwer , die BuT-Lotsin in den Schulen, den Kindertageseinrichtungen und bei den Tagesmüttern sowie die Familienstiftung Ladbergen, die gemeinsam mit den Schulen die Lernförderung organisiert, ziehen an einem Strang, damit die Berechtigten die Hilfe annehmen, freut sich die Amtsleiterin über die ihrer Ansicht nach sehr gute Zusammenarbeit.
Anspruch auf die Leistungen haben Kinder und Jugendliche, die in Hartz-IV-Familien aufwachsen oder deren Eltern Sozialhilfe und/oder Wohngeld beziehen. Asylbewerber und Familien, die nach dem Bundeskindergeldgesetz einen Kinderzuschlag bekommen, profitieren ebenfalls vom Bildungs- und Teilhabepaket.
Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben wie die Mitgliedschaft im Sportverein oder der Unterricht in der Musikschule und die Finanzierung von Klassenfahrten, Ausflügen, Mittagessen in der OGS und Lernförderung erfolgten über die „Münsterlandkarte“, die die Kind in der Schule oder im Verein vorzeigen, sagt Bücker-Dowidat. Hinzu kommen zweimal im Jahr Leistungen für den Schulbedarf (100 Euro zum 1. August, 50 Euro zum 1. Februar) und für die Schülerbeförderung, das auf das Konto der Familien überwiesen werde.
Früher mussten die Familien für die Leistungen des Teilhabepaketes einen Antrag stellen und bekamen Gutscheine, die sie im Sportverein oder in der Musikschule einlösen konnten. Das heutige Prozedere ist einfacher. „Mit der Bewilligung ihres Antrags von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe/Grundsicherung und Asylbewerberleistungen buchen wir automatisch 15 Euro pro Kind und Monat auf“, beschreibt Bücker-Dowidat das System der „Münsterlandkarte“. Nur für Lernförderung und Schülerbeförderung müssen die Bezieher von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe/Grundsicherung und Asylbewerberleistungen gesonderte Anträge stellen. Empfänger von Wohngeld und Kinderzuschlag hingegen müssten alle BuT-Leistungen beantragen, weist Bücker-Dowidat auf eine Ausnahme hin.
Damit die Anspruchsberechtigten überhaupt von dem Förderprogramm erfahren, hält die Gemeindeverwaltung Flyer bereit und nennt auf ihrer Internetseite die Ansprechpartner im Ladberger Rathaus. „Während der ersten Gespräche im Amt für soziale Angelegenheiten wird explizit auf das Paket hingewiesen“, berichtet Bücker-Dowidat. Zudem informiert und berät in den Schulen und Kindergärten regelmäßig die Bildungs- und Teilhabe-Lotsin Barbara Farwer, die über das Diakonische Werk im Einsatz ist.
Quelle: Westfälische Nachrichten (Dietlind Ellerich)